Holz Ziegel Lehm | Pilotprojekt Nachhaltiger Geschosswohnungsbau Berlin

Preisträger in der Kategorie C

Projektbezeichnung: Holz Ziegel Lehm | Pilotprojekt Nachhaltiger Geschosswohnungsbau Berlin
Firma/ Institution: STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH
Kategorie: Kategorie C
Jahr: 2024
Bezirk: Neukölln

Das Pilotprojekt „Holz Ziegel Lehm“ der Berliner Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH zeigt die Potenziale des nachhaltigen Bauens im öffentlich geförderten Mietwohnungsbau, indem unter Reallabor-Bedingungen verschiedene Bauweisen miteinander verglichen werden. Das Forschungs- und Bauprojekt wird von der Arge ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez und unter wissenschaftlicher Begleitung mehrerer Universitäten realisiert. Nach einer intensiven Konzept- und Planungsphase befindet es sich seit August 2023 im Bau, 70 % der Bauleistungen sind bereits vergeben. Auf einem innerstädtischen Grundstück in Berlin-Britz werden zwei Neubauten realisiert – eins in Holz-Lehm-, das andere in monolithischer Ziegel-Bauweise. Ziel ist, über einfaches, robustes Bauen die CO2-Emissionen bei der Errichtung von konventionellen Wohnbauten um mindestens 50 % zu unterschreiten und die Nutzungsdauer zu erhöhen.

Die beiden freistehenden Neubauten mit Satteldach verfügen jeweils über fünf Etagen, auf einen Keller wurde bewusst verzichtet. 36 förderfähige Mietwohnungen sind geplant, die Hälfte aller Wohnungen sind barrierefrei. Durch den Einsatz von diffusionsoffenen Baustoffen kann auf Lüftungs- und Klimatechnik verzichtet werden. Beim Holzbau werden bevorzugt CO2-arme, trennbare und leicht rezyklierbare Materialien verbaut, sodass der Bau zukünftig als Materiallager für die Wiederverwendung von Baustoffen dienen kann.

Im Rahmen des Projektes wird auch die ökologische Bilanz der beiden Bauweisen miteinander verglichen. Deshalb sind die zwei Baukörper in Grundriss und Volumen identisch. Zusätzlich werden die Gebäude in einer Simulation mit einer konventionellen Bauweise (Kalksandsteinbauweise mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS)) verglichen. So kann das Einsparpotenzial der verschiedenen Bauweisen auch im Vergleich zum bisherigen Standard aufgezeigt werden – mit sehr eindeutigen Ergebnissen: Grundsätzlich stellt sowohl der Ziegelbau als auch der Holzbau eine Verbesserung des Treibhauspotenzials im Vergleich zur konventionellen Bauweise mit Kalksandstein und WDVS dar. Beim Holzbau verstärkt sich der Effekt aufgrund des CO2-Speichers in Holzbauteilen, je mehr Holzbauteile zum Einsatz kommen. Selbst unter Berücksichtigung einer thermischen Verwertung am Ende des Lebenszyklus können mit dem Holzbau mehr als 200t CO2 eingespart werden.

Ein Video mit einer Präsentation zum Projekt finden sie hier: https://vimeo.com/925807922

Zurück zur Projekt-Liste

Allgemeiner Ansprechpartner

Dr.-Ing. Alexander Stolzenberg
STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH
03068926723
015110823715
a.stolzenberg@stadtundland.de

Arge ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez
Visualisierung Außen mit Blick in den Erschließungshof, Innen Holzbau (oben) und Ziegelbau (unten)
Arge ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez
Modellfoto und Grundrisse Erdgeschoss
Arge ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez
Fassadenschnitte mit Dach-, Wand- und Deckenaufbauten, Fotos Fassadenmodelle
Arge ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez
Klimakonzept-Schema und U-Werte
Arge ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez
Vergleich Treibhauspotenzial der Gebäudehüllen mit konventioneller Bauweise